Der Aufbau des Bewerbungsschreibens
Ein klar strukturierter Aufbau ist das A und O eines jeden Textes. Bewerbungsdossiers im Allgemeinen und das Bewerbungsschreiben im Speziellen bilden hier keine Ausnahme. Ein Personaler benötigt im Durchschnitt nur etwa 30 Sekunden, um Ihr Anschreiben zu lesen und zu entscheiden, ob er Ihrem Lebenslauf und den Anlagen weitere Aufmerksamkeit schenken will.
Unser Tipp: Lassen Sie Ihr Bewerbungsschreiben auf jeden Fall gegenlesen, um zu erfahren, wie das Anschreiben auf den objektiven Betrachter wirkt. Die zweite Meinung bietet eine wertvolle Überprüfung Ihres Bewerbungsdossiers auf Flüchtigkeits-, Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler. Zudem erhält man so hilfreiche Informationen dazu, ob die richtige Reihenfolge eingehalten wurde und ob die Gründe, die für Ihre Einstellung sprechen, sich wie ein roter Faden durch die Bewerbung ziehen. Möchten Sie Ihre Unterlagen von einem objektiven Betrachter überprüfen oder direkt Ihre komplette Bewerbung schreiben lassen? Wir helfen Ihnen gerne!
Der formale Aufbau
Vor der Erstellung des eigentlichen Bewerbungsschreibens sollte im ersten Schritt zunächst der formale Aufbau durchdacht werden.
Die Kopfzeile: Um dem Leser der Bewerbung einen einfachen Überblick über die wichtigen Daten zu bieten, ist eine Kopfzeile mit den eigenen Kontaktdaten sehr gut geeignet. Neben der vollständigen Anschrift empfehlen wir zudem die Angabe von E-Mail Adresse und Telefonnummer. Der grosse Mehrwert, den eine Kopfzeile in einem Anschreiben liefert, besteht darin, dass die Kontaktdaten auf jedem Dokument leicht zu finden sind.
Empfängerdaten: Unter der Kopfzeile sollten die Empfängerdaten in vollständiger Form aufgeführt werden. Hier ist es besonders wichtig, den Namen des Ansprechpartners, falls bekannt, ebenfalls anzugeben.
Datum und Betreffzeile: Etwas versetzt unter den Empfängerdaten findet das Datum rechtsbündig seinen Platz, bevor es mit der Betreffzeile und gegebenenfalls mit der Kennziffer der Stellenausschreibung weitergeht.
Die Anrede: Bei der gründlichen Durchsicht einer Stellenbeschreibung sollte dem aufmerksamen Leser gleich auffallen, ob dort ein Ansprechpartner vom Unternehmen angegeben wird. Falls ja, so muss dieser im Anschreiben auch direkt angesprochen werden. Geschieht dies nicht, hat man sich sogleich ins eigene Fleisch geschnitten, denn dies verdeutlicht, dass die Ausschreibung nicht sorgfältig gelesen wurde.
Der inhaltliche Aufbau
Der inhaltliche Aufbau des Bewerbungsschreibens
Nachdem Sie sich um den formalen Aufbau des Bewerbungsschreibens gekümmert haben, sollten Sie sich auch unbedingt um eine gute inhaltliche Struktur bemühen.
Einleitung des Bewerbungsschreibens
Einen geeigneten Einstieg in das Bewerbungsschreiben zu finden, ist nicht immer leicht. Idealerweise können Sie hier auf einen früheren Kontakt mit dem Unternehmen oder ein Telefonat mit dem zuständigen Personaler verweisen.
Standardformulierungen wie zum Beispiel „Hiermit bewerbe ich mich“ sind im Internet zu finden wie Sand am Meer. Wer sein Anschreiben erstellt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass Personaler täglich unzählige Bewerbungsunterlagen sichten und die weit verbreiteten Standardfloskeln der Bewerber somit bestens kennen. Um sich von der Konkurrenz abzuheben und Interesse zu wecken, reicht dies natürlich nicht aus.
Die grosse Herausforderung besteht also darin, gleich zu Beginn des Anschreibens beim Leser Emotionen und ein Höchstmass an Aufmerksamkeit zu wecken. Gelingt dies nicht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Bewerbungsschreiben komplett gelesen wird, ziemlich gering. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und versuchen Sie durch eine individuell auf Sie zugeschnittene Einleitung zu überzeugen. Dabei können sowohl Punkte aus Ihrem Lebenslauf genannt werden als auch Dinge, die Sie am gewünschten Arbeitgeber begeistern.
Hauptteil des Bewerbungsschreibens
Sollte der Personaler bis zum Hauptteil Ihres Bewerbungsschreibens vorgedrungen sein, geht es erst richtig los. Hier müssen Sie den Leser argumentativ und emotional davon überzeugen, dass Sie der ideale Kandidat für die freie Stelle sind. Wer sich von der Masse an Bewerbern absetzen möchte, muss in diesem Teil der Bewerbung absolut überzeugen. In der Regel beinhaltet jede Stellenbeschreibung ein klares Anforderungsprofil. Ausserdem sollten Sie in Ihrem Anschreiben einen Unternehmensbezug herstellen. In einer von uns durchgeführten Umfrage zeigte sich, dass ein fehlender Unternehmensbezug für mehr als 67 % der befragten Personaler ein K.O.-Kriterium darstellt und zu einer direkten Aussortierung der Bewerbung führt.
Nehmen Sie sich Zeit und prüfen Sie, welche der geforderten Qualifikationen Sie erfüllen und welche nicht. Damit insgesamt ein positiver Eindruck entsteht, widmen Sie sich in erster Linie den Punkten, die auf Sie zutreffen und die Sie vor allen Dingen argumentativ belegen können. „Ich spreche fliessend Englisch“, ist zwar ein netter Satz, jedoch kann dies jeder von sich behaupten. Wie kommt es dazu, dass Sie fliessend Englisch sprechen? Nehmen Sie den Leser mit auf eine Reise durch Ihr Leben und beweisen Sie anhand von Beispielen und Erfahrungen, dass Sie über die gewünschte Qualifikation verfügen.
VORSICHT: Ein häufig begangener Fehler ist es, einfach den Lebenslauf auszuformulieren. Allerdings müssen sich die genannten Kompetenzen immer auf den potentiellen neuen Job beziehen und idealerweise durch Beispiele aus dem bisherigen Werdegang verdeutlicht werden.
Natürlich gibt es auch den Fall, dass man in einem bestimmten Aufgabengebiet zwar über die theoretischen Kenntnisse, z.B. durch ein Studium, verfügt, diese Qualifikation jedoch noch nicht mit praktischer Berufserfahrung unterstreichen kann. Speziell bei Absolventen und Berufseinsteigern führt dies häufig zur Entmutigung, dabei hat doch jeder irgendwann einmal angefangen und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Soft Skills im Bewerbungsschreiben
In jeder Ausschreibung lassen sich Informationen darüber finden, welche persönlichen Eigenschaften der Arbeitgeber von seinen Angestellten erwartet. Ist eine ausgeprägte Teamfähigkeit oder eine unternehmerische Denk- und Handlungsweise gefragt, sollte in dem Bewerbungsschreiben darauf eingegangen werden. Fundieren Sie Ihre Stärken im Optimalfall mit Beispielen aus Ihrem beruflichen Werdegang.
Abschluss des Bewerbungsschreibens
Optionaler Teil: In diesem Abschnitt beantworten Sie ggf. die im Rahmen der Ausschreibung gestellten Fragen, z.B. zu Gehaltsvorstellungen, Voll- oder Teilzeitbeschäftigung, Arbeitsstandort und anderen Faktoren. Wenn in der Ausschreibung Fragen enthalten sind, so lassen sich diese meist kurz in einem Satz abhandeln. Wichtig ist nur, dass diese Fragen nicht einfach ignoriert oder vergessen werden.
Schlusssatz des Bewerbungsschreibens: Den Abschluss bildet ein vergleichsweise standardisiertes Satzgefüge, in welchem Sie Ihre Bereitschaft erklären, für Rückfragen zur Verfügung zu stehen, sich auf die Einladung zum Bewerbungsgespräch freuen und so weiter. Auch spezielle Wünsche Ihrerseits, wie beispielsweise Diskretion gegenüber Ihrem derzeitigen Arbeitgeber (Sperrvermerk), werden hier abgehandelt. Zu allerletzt stehen die Grussformel und Ihre Unterschrift.
Merksatz für ein gelungenes Bewerbungsschreiben:
So kurz wie möglich, so lang wie nötig!
Sie benötigen Hilfe bei der Erstellung Ihrer Bewerbung? – Wir helfen Ihnen gerne!
Natürlich ist es nicht ganz einfach, all diese Kriterien für ein gelungenes Bewerbungsschreiben auf Anhieb zu erfüllen. Umso bedeutsamer ist es also, sich mindestens eine zweite – oder gar eine dritte – Meinung einzuholen. Möchten Sie die Gestaltung des Anschreibens in professionelle Hände geben? Dann nehmen Sie unverbindlich Kontakt mit uns auf!
