Jobwechsel und Bewerbung

Wie Sie einen Jobwechsel in Ihrer Bewerbung begründen!

Einen Jobwechsel in der Bewerbung vernünftig zu begründen, ist für viele Bewerber eine wahre Herausforderung. Schliesslich soll es nicht so wirken, als sei der aktuell bzw. alte Job samt Arbeitgeber nicht mehr gut genug. Zudem muss die Wechselmotivation plausibel sein, sodass der potenzielle neue Arbeitgeber annimmt, Sie seien zu sprunghaft.

Stellen Sie sich vor dem Versand Ihrer Bewerbungsunterlagen folgende wichtige Frage(n):

Habe ich überhaupt einen plausiblen Grund, den ich für meinen Jobwechsel nennen kann?
Wenn ja, stelle ich den Grund für meinen Jobwechsel in meiner Bewerbung nachvollziehbar dar?

Eine falsche Bemerkung ruiniert die Bewerbung um einen Jobwechsel

Als Bewerber kann Ihnen ein wichtiger Aspekt sowohl in der Bewerbung als auch im anschliessenden im Vorstellungsgespräch zum Verhängnis werden: Sie plaudern unwillkürlich, eventuell aufgrund angestauter Frustration, aus dem sprichwörtlichen Nähkästchen. Dass sich der potenzielle neue Arbeitgeber darüber freut, weil Ihr aktueller Arbeitgeber zu ihm am selben Markt in Konkurrenz steht, dürfte jedoch eher eine Seltenheit sein.

Tatsächlich gestaltet es sich so, dass niemand einen Bewerber einstellen möchte, der bei anderen Unternehmen hinterrücks über den eigenen Betrieb lästert (und sei es nur, um den Jobwechsel in der Bewerbung zu begründen). Mit dieser Herangehensweise werden Sie sehr schnell als Schwätzer abgestempelt. Die Befürchtung, dass Sie über jeden Betrieb so reden, kommt dann schnell auf.

Insbesondere aus diesem Grund müssen Sie es vermeiden, mit einem derartigen kleinen Seitenhieb in einen grossen Fettnapf zu treten und dadurch letztlich einen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Damit Sie Fettnäpfchen künftig sicher umgehen, stellen wir Ihnen ein paar – wenn auch zu Anschauungszwecken leicht überspitzte – Negativbeispiele für Formulierungen im Bewerbungsschreiben vor, welche so oder ähnlicher Form nicht in Ihrer Bewerbung vorkommen dürfen, wenn Sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werden möchten:

Schreiender Mann mit Hut für die unmöglichen Gründe von Bewerbern für den Jobwechsel

© Ryan McGuire

«Da mein Chef seine Angestellten lediglich nach Laune und nicht nach Können befördert, bin ich derzeit auf der Suche nach einer perspektivreichen Alternative.»

«Nachdem das peinliche Malheur mit meiner Arbeitskollegin auf der letzten Betriebsfeier aufgeflogen ist, muss ich unbedingt diesem Gossip entfliehen.»

«Ich habe erfahren, dass Sie als Arbeitgeber gutes Gehalt zahlen. Da mein aktueller Chef das nicht macht, habe ich diesen Jobwechsel in Betracht gezogen.»

«Mein jetziger Vorgesetzter schreit mich nur noch an, woraufhin mir vom Arzt geraten wurde, den Arbeitgeber zu wechseln.»

Nochmals der Hinweis: Die soeben genannten Negativbeispiele sind bitte so auf keinen Fall in der Bewerbung, beziehungsweise im Bewerbungsschreiben zu verwenden. Es handelt sich hier um Formulierungen, die kein Personalverantwortlicher als Begründung für einen Jobwechsel in einer Bewerbungsunterlagen lesen möchte.

Für einen Jobwechsel können Sie folgende Gründe in Ihrer Bewerbung nennen:

Fachliche und/oder persönliche Weiterbildung, neue Erfahrungen und Herausforderungen

Diese Gründe sind sind als Motivation für einen Jobwechsel seitens der meisten Personaler vollkommen akzeptabel. Dadurch wirken Sie aufgeschlossen, motiviert und hinterlassen einen positiven ersten Eindruck.

Ihre Wechselmotivation können Sie wie folgt in Ihrer Bewerbung angeben:
  • „[…] befinde ich mich auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung.“
  • „[…] möchte ich mich beruflich sowie persönlich weiterentwickeln und die dazugewonnenen Kenntnisse gewinnbringend für Ihr Unternehmen einsetzen.“

Der Wunsch, eine neue Branche kennenzulernen

Sofern Sie sich auf die gleiche Tätigkeit wie Ihre aktuelle, jedoch in einer anderen Branche bewerben möchten, ist diese Wechselmotivation vollkommen legitim. Beispielsweise kann ein Vertriebsmitarbeiter, der ausgezeichnete Kenntnisse von den Produkten aus der IT-Branche hat, sich um eine Vertriebstätigkeit in der IT-Branche bewerben, selbst wenn diese Person zuvor Sportartikel vertrieben hat.

Auf diese Weise können Sie Ihre Wechselmotivation begründen:
  • „Meinem verstärkten Interesse an einer Anstellung in der IT-Branche folgend, möchte ich mich Ihnen als idealen Kandidaten für die ausgeschriebene Position als Vertriebsmitarbeiter im Aussendienst vorstellen.“
  • „[…] sehe ich es als eine spannende Herausforderung, meine Erfahrungen und Fertigkeiten für Ihr Unternehmen der IT-Branche einzusetzen.“

Dabei ist zu beachten, dass Sie Ihr Interesse bzw. Ihre Erfahrungen und Fertigkeiten weiter spezifizieren und mit der angestrebten Tätigkeit in Relation setzen, damit letztendlich ein schlüssiges Bewerbungsschreiben mit einer plausiblen Wechselmotivation entsteht.


Ein neues Arbeitsumfeld kennenlernen / in einer anderen Arbeitsumgebung arbeiten

Ein Wechsel in eine eine neue Fachabteilung bei unternehmensinternen Bewerbungen bedeutet automatisch, dass Sie ebenfalls ein neues Arbeitsumfeld kennenlernen möchten. Gleiches gilt, wenn Sie sich bei einem anderen Unternehmen, insbesondere einer anderen Unternehmensform bewerben. Zum Beispiel wenn Sie von einem Startup in den Mittelstand, in einen Konzern oder anders herum wechseln möchten. Dass Sie sich in Ihrem derzeitigen Arbeitsumfeld (zum Beispiel durch interne Umstrukturierungen) einfach nicht mehr wohlfühlen, ist zwar nachvollziehbar, für das Bewerbungsschreiben jedoch eher ungeeignet.

Ihre Motivation können Sie wie folgt begründen:
  • „Für eine effiziente Zusammenarbeit ist mir ein kollegiales und produktives Betriebsklima, für welches Ihr Unternehmen bekannt ist, äusserst wichtig.“
  • „Nach meiner mehrjährigen Tätigkeit in einem Grosskonzern sehe ich es als spannende Aufgabe, meine Fähigkeiten und Kenntnisse für das weitere Wachstum eines Startups wie Ihrem einzusetzen.“

In einem internationalen Kontext arbeiten

In der Bewerbung den Wunsch zu äussern, Erfahrungen auf einem internationalen Parkett zu sammeln, ist vollkommen legitim. Es ist sogar ein für Sie vorteilhaftes Argument und zeigt Sie als weltoffene Person.

Bewerben können Sie sich dabei mit den folgenden Beispielsätzen:
  • „[…] möchte ich meine ausgeprägten Fremdsprachenkenntnisse erfolgreich in einem internationalen Betrieb wie der Überall-auf-der-Welt GmbH einsetzen.“
  • „[…] und möchte meine Affinität zu neuen Sprachen sowie meinen sicheren Umgang mit bereits erlernten Fremdsprachen für Ihr international agierendes Unternehmen einsetzen.“

Mehr Zeit mit der Familie verbringen

Diese Motivation kann verschiedenste Hintergründe haben. Angefangen beim eigenen Nachwuchs über einen Umzug bis hin zu einem plötzlich eingetretenen Pflegefall in der Familie. Natürlich sind diese Gründe allesamt privater Natur und müssen nicht haarklein vor einem potenziell neuen Arbeitgeber ausgebreitet werden.

Im Bewerbungsschreiben können Sie dies folgendermassen darlegen:
  • „Gerne bin ich bereit, mich für eine Anstellung in Ihrem Unternehmen räumlich zu verändern.“ (sofern die Familie umzieht)
  • „Aufgrund familiärer Veränderungen möchte ich mich auch beruflich verändern und aus diesem Grund von meiner derzeitigen Festanstellung in Vollzeit in eine Anstellung in Teilzeit wechseln.“

Achtung: Gleichwohl es sich hierbei um ein nachvollziehbares Motiv für einen Jobwechsel handelt, sollten Sie sich als Bewerber nicht ausschliesslich darauf stützen. Wichtig ist es, dem Arbeitgeber zusätzlich zu zeigen, dass Sie sich für das Unternehmen einsetzen werden.


Diese Beispiele sollen Ihnen als Inspiration für Ihre eigene Bewerbung dienen und sind sicherlich nicht als allgemeingültige Lösung zu verstehen. Wenn Sie Ihren eigenen beruflichen Hintergrund, Ihre eigenen Erfahrungen und Fähigkeiten sowie ggf. Ihre persönliche Situation mit einfliessen lassen, erreichen Sie mehr Individualität in Ihrem Bewerbungsschreiben. Damit dürfte Ihrer Bewerbung bei einem Jobwechsel sowie Ihrer Karriere in einem neuen Unternehmen nichts weiter im Wege stehen.

Sie sind sich nicht sicher, ob Sie mit Ihrem Bewerbungsschreiben und/oder mit Ihrem Lebenslauf bei einem potenziellen neuen Arbeitgeber punkten können?

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