„Wie schreibe ich eine Bewerbung für eine Ausbildung?“ – Diese Frage stellen sich zahlreiche Heranwachsende. Da es für Schulabsolventen meistens die erste Bewerbung ist, die sie in ihrem Leben erstellen, wird sie häufig als besonders schwierig wahrgenommen. Aber auch für Berufserfahrene, die im Alter eine neue Ausbildung beginnen möchten, ist die Bewerbung nicht leicht. Wir möchten Ihnen deshalb im Folgenden Tipps und Tricks sowie professionelle Vorlagen mit auf den Weg geben, die Ihnen dabei helfen, eine erfolgreiche Bewerbung für eine Berufsausbildung anzufertigen.
Bewerbung Ausbildung
Über die Autorin
Seit 2016 verstärke ich das Team von „Die Bewerbungsschreiber“ und habe seitdem über 1.500 Bewerbungen für verschiedene Positionen, Arbeitsbereiche und Branchen erstellt. Neben entsprechenden Kenntnissen zu diversen Berufen verfüge ich über tiefgreifendes Know-how rund um Bewerbungsunterlagen. Mir liegt es sehr am Herzen, Menschen zum neuen Traumjob zu verhelfen, indem ich professionelle Unterlagen verfasse oder mein Wissen im Rahmen von Beiträgen wie diesem teile.
Amalie Schulte-Fischedick - Bewerbungsexpertin
Inhaltsverzeichnis
- Aufbau einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz
- Anschreiben einer Ausbildungsbewerbung
- Bewerbungseditor - Bewerbung online erstellen
- Kostenlose Muster Vorlagen für Anschreiben & Lebenslauf
- Deckblatt einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz
- Lebenslauf einer Ausbildungsbewerbung
- Zeugnisse & weitere Anlagen der Ausbildungsbewerbung
- Häufige Fehler bei der Bewerbung um eine Ausbildung
- Den richtigen Ausbildungsplatz finden
- Zweitausbildung oder Ausbildung nach dem Studium
- Ausbildung im Alter
- Häufig gestellte Fragen zur Bewerbung für die Ausbildung
- Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung
Aufbau einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz
Eine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz ist klassisch aufgebaut.
Die Bestandteile (in korrekter Reihenfolge) sind:
-
Deckblatt (optional)
- Lebenslauf
- Arbeitsproben (optional)
Bewerbungen für Ausbildungen erfordern sehr selten spezielle Unterlagen. Eine Ausnahme bildet zum Beispiel der Ausbildungsberuf Mediengestalter. Arbeitgeber fordern von Bewerbern in diesem Fall häufig sowohl Arbeitsproben als auch ein ärztliches Schreiben, das ein intaktes Hör- und Sehvermögen bestätigt. Auch ein Motivationsschreiben wird bei Bewerbungen auf einen Ausbildungsplatz gewöhnlich nicht gefordert. Dieses sollten Sie daher nur beifügen, wenn ausdrücklich danach gefragt wird. Sollte dies der Fall sein, erhalten Sie weiterführende Informationen zum Thema in unserem Fachartikel „Motivationsschreiben Ausbildung“.
Bewerbungsmappe oder Online-Bewerbung, was wird verlangt? Die Antwort auf diese Frage steht im Regelfall in der Stellenausschreibung des Unternehmens. Sollten keine Angaben zum Versand der Bewerbung gemacht werden, ist es legitim, wenn Sie sich beim Unternehmen erkundigen.
Anschreiben einer Ausbildungsbewerbung
Das Bewerbungsanschreiben Ihrer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz sollte möglichst auf eine DIN-A4-Seite passen. Auch mit wenig Platz können Sie dabei dem Personaler viel über sich mitgeben – sofern Sie Ihren Text sinnvoll und vollständig aufbauen.
Sie können sich beim Aufbau des Briefkopfes an der DIN 5008 Norm für Geschäftsbriefe orientieren oder eine entsprechende Vorlage verwenden. Damit stellen Sie sicher, dass Ihr Anschreiben einer sinnvollen Struktur folgt und ein Personaler alle wichtigen Informationen auf einen Blick erkennen kann.
Folgende Angaben gehören in den Briefkopf:
-
Ihre Kontaktdaten
- Anschrift des Unternehmens (nennen Sie Ihren direkten Ansprechpartner!)
- Ort & Datum
Die Betreffzeile des Anschreibens sollte sich nach der Formulierung aus der Stellenausschreibung richten. In einem grösseren Unternehmen wird eine allgemein formulierte „Bewerbung auf eine Ausbildungsstelle“ häufig sofort aussortiert.
Gleich bei der Anrede lauert schon die erste Falle. Formuliere ich mein Bewerbungsschreiben in der „Sie“- oder in der „Du“-Form? Normalerweise gilt: Wie Sie in der Stellenausschreibung angesprochen werden, so dürfen Sie auch in Ihrem Anschreiben die Firma anreden. Bei Ausbildungsstellen gilt allerdings besondere Vorsicht, wenn die Ausschreibung in der „Du“-Form formuliert ist. In diesem Fall gilt die oben genannte Regel nicht zwingend.
Oft wählen Unternehmen die „Du“-Anrede bei Ausschreibungen für eine Ausbildung nur, weil sie Schüler bzw. junge Leute ansprechen. Trotzdem erwarten eher konservative Personaler weiterhin ein Anschreiben in der „Sie“-Form. Manche, gerade junge Firmen mit flachen Hierarchien wählen wiederum bewusst die „Du-Anrede“ als Zeichen für Ihre flexible Unternehmenskultur und erwarten Gleiches dann auch von Ihnen im Anschreiben.
Ob eine „Du“- oder „Sie“-Anrede im Bewerbungsschreiben gewünscht ist, lässt sich häufig aus dem Internetauftritt des Unternehmens ableiten: Je nachdem wie dort die Formulierungen gewählt sind, kann Ihnen das als Hinweis dienen.
Einleitung
Ihr Bewerbungsschreiben für die Ausbildung beginnen Sie ganz klassisch mit der Anrede „Sehr geehrte/-r Frau/Herr,“ und dem Namen Ihres Ansprechpartners.
Sofern der Name der zuständigen Person nicht herauszufinden ist, wählen Sie „Sehr geehrte Damen und Herren,“ als Anrede.
Nicht selten wird Ihr Ansprechpartner schon in der Ausschreibung des Unternehmens genannt.
Ist dies nicht der Fall, sollten Sie die Unternehmenswebseite aufsuchen und dort nach einer zuständigen Kontaktperson suchen.
Alternativ können Sie bei der Firma anrufen und nachfragen. Geben Sie - falls vorhanden - die in der Stellenanzeige angegebene Referenznummer an.
Vorteil: Sie hinterlassen gleich einen motivierten Eindruck, jedoch nur, wenn auf der Webseite wirklich kein Ansprechpartner zu finden ist.
Nach der Anrede sollten Sie versuchen, mit dem Einleitungssatz die Aufmerksamkeit des Personalers zu erlangen. Vermeiden Sie Standardsätze wie „Ich habe Ihre Ausschreibung gelesen“, sondern stellen Sie direkt einen unverwechselbaren und individuellen Bezug her. Machen Sie in der Einleitung Ihre Motivation deutlich, warum Sie diese Ausbildung erlernen möchten und weshalb das adressierte Unternehmen genau der richtige Ausbilder für Sie ist.
Beispielformulierungen für den ersten Satz der Bewerbung:
-
„Sie möchten einen Industriekaufmann ausbilden? Das trifft sich gut, denn ich bin nicht nur gerade auf der Suche nach genau dieser Ausbildung, sondern finde die Lebensmittelindustrie als Einsatzgebiet ohnehin sehr spannend.“
- „Die verschiedenen Einsatzgebiete in der Ausbildung klingen nach einer abwechslungsreichen Lehrzeit, die ich sehr gerne bei einem renommierten Arbeitgeber wie Ihnen absolvieren möchte. Deswegen möchte ich mich im Folgenden kurz vorstellen.“
Manchmal stellt sich heraus, dass der Ausbildungsbetrieb oder der Beruf an sich doch nicht Ihren Erwartungen entspricht. In solchen Fällen kann es empfehlenswert sein, den Ausbildungsbetrieb oder gar den Ausbildungsberuf zu wechseln. Doch wie formulieren Sie in der Bewerbung am besten diese Wechselabsicht?
Beispielsätze für den Wechsel des Ausbildungsbetriebs:
-
„Ich erhoffe mir von meiner Ausbildung, alle für den Beruf relevanten Fachbereiche näher kennenzulernen. Da dies an meinem derzeitigen Ausbildungsplatz nicht möglich ist, strebe ich einen Wechsel des Ausbildungsbetriebes an.“
- „Von einem guten Ausbildungsbetrieb erwarte ich eine praxisnahe Berufsvorbereitung sowie eine umfassende Betreuung und ein angenehmes Betriebsklima. Da diese Voraussetzungen in meinem momentanen Lehrbetrieb nicht ausreichend erfüllt werden, suche ich nach einem Unternehmen, das meine Eigeninitiative schätzt und mir die Weiterentwicklung meiner fachlichen Qualifikationen ermöglicht.“
Beispielsätze für den Wechsel des Ausbildungsberufs:
-
„Ich habe mich für das Berufsbild der Altenpflege entschieden, weil mir der soziale Aspekt und der Umgang mit Menschen sehr gut gefällt. Im Rahmen der Ausbildung habe ich jedoch ein zunehmend grosses Interesse an der medizinischen Versorgung der Patienten entwickelt, das mich dazu motivierte, stattdessen eine Ausbildung zur Krankenpflegerin zu absolvieren.“
- „Während meiner Ausbildung zum Bürokaufmann habe ich gemerkt, wie viel Spass mir die Vorbereitung und Koordination aller im Büro anfallenden Termine und Besprechungen bereitet. Dieses Organisationstalent möchte ich nicht ungenutzt lassen und mit Hilfe eines Ausbildungswechsels als Veranstaltungskaufmann stärker unter Beweis stellen.“
Äussern Sie jedoch keine explizite negative Kritik an Ihrem aktuellen Ausbilder. Betonen Sie in Ihrer Argumentation für den Wechsel vielmehr, was Sie sich von dem neuen Ausbildungsbetrieb oder Ausbildungsberuf erhoffen und welche Qualifikationen Sie dafür mitbringen.
Hauptteil
Im Hauptteil sollten Sie dem Personaler zunächst aufzeigen, warum das Unternehmen gerade Sie ausbilden sollte. Die meisten Bewerber auf eine Ausbildung verfügen über wenig bis gar keine Berufserfahrung. Falls Sie also bereits Erfahrung aus der Berufswelt in die Ausbildung mitbringen, zum Beispiel aus einem Praktikum oder einem Ferienjob, können Sie sich dadurch schon von einigen anderen Kandidaten abheben.
Beispielformulierungen für die Erwähnung eines Praktikums:
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„Im Praktikum bei der Muster AG durfte ich erstmalig Erfahrung im Bereich Marketing & Sales sammeln. Der persönliche Austausch mit den Kunden gefiel mir dabei so gut, dass ich in dieser Richtung gerne weiterarbeiten möchte.“
- „Durch mein Praktikum bei der Beispiel GmbH habe ich grosses Interesse am Rechnungswesen entwickelt und durfte bereits einige Aufgaben aus dem Accounting-Bereich übernehmen. Diese Arbeit hat mich so begeistert, dass ich auch meine berufliche Zukunft in diese Richtung einschlagen möchte.“
Falls sich Ihre zurückliegenden beruflichen Stationen oder Praktika inhaltlich eher von der Ausbildungsstelle unterscheiden, können Sie die Erfahrung trotzdem in der Bewerbung nutzen.
Beispielformulierung für die Erwähnung eines fachfremden Praktikums:
-
„Durch die selbstständige, aber gleichzeitig verantwortungsvolle Arbeitsweise konnte ich aus dem zweiwöchigen Sozialpraktikum viel für meine persönliche Entwicklung mitnehmen.“
Abseits etwaiger Berufserfahrung eignen sich für die Bewerbung auch zum Beispiel Schulprojekte oder gute Noten in relevanten Fächern.
Beispielformulierungen für das Verweisen auf gute schulische Leistungen:
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„Die Fächer Mathe, Englisch und Deutsch lagen mir in der Schule besonders gut, weshalb ich mich für die verschiedenen Herausforderungen der Ausbildung zum Industriekaufmann optimal gewappnet sehe.“
- „Meine sehr guten Leistungen in den Fächern Englisch, Französisch und Spanisch verdeutlichen meine Sprachkenntnisse, die bereits eine ideale Voraussetzung für die Ausbildung als Tourismuskauffrau darstellen.“
Auch Soft Skills sind ein wichtiger Faktor im Berufsleben. In einer Bewerbung sollten Sie diese aber nicht einfach nur aufzählen, sondern möglichst nachvollziehbar aufzeigen.
Beispielformulierungen für das Hervorheben von Soft Skills:
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„Als Kapitän der U19 beim FC Muster weiss ich, wie man sich durchsetzt, ohne dabei den Teamgeist zu verlieren.“
- „Durch mein mehrjähriges Engagement als Jahrgangssprecher, verfüge ich über ein hohes Mass an Verantwortungsbewusstsein.“
Nachdem Sie herausgestellt haben, weshalb das Unternehmen Sie wählen sollte, gilt es im Bewerbungsanschreiben ausserdem zu erklären, warum Sie sich gerade für diesen Arbeitgeber entschieden haben. Gehen Sie hier möglichst auf individuelle Unternehmensbezüge ein.
Beispielformulierungen für den Unternehmensbezug:
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„Auf Azubi-Portalen wird in den durchweg positiven Bewertungen immer wieder betont, wie viel Wert Sie auf eine gute Betreuung Ihrer Auszubildenden legen. Gleichzeitig finde ich an Ihrem Unternehmen spannend, dass Sie mit der Zeit gehen und kontinuierlich neue Produkte wie zuletzt das Produkt XY auf den Markt bringen. Diese beeindruckende Innovationskraft möchte ich gerne in Zukunft mitgestalten.“
- „Laut Ihrer Unternehmensphilosophie streben Sie stets nach möglichst nachhaltigen und innovativen Lösungen, um einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Da ich mich voll und ganz mit dieser Ansicht identifizieren kann, möchte ich im Rahmen meiner Ausbildung als Teil Ihres Unternehmens dabei mitwirken.“
Ein individueller Firmenbezug signalisiert dem Personaler, dass Ihre Bewerbung nicht austauschbar ist und Sie sich wirklich mit dem entsprechenden Unternehmen auseinandergesetzt haben. Hierfür können die Homepage des Unternehmens sowie diverse Bewertungsportale für Arbeitgeber zur Inspiration genutzt werden.
Checkliste: Diese Fragen sollte Ihr Hauptteil beantworten:
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Warum wollen Sie die Ausbildung ergreifen?
- Weshalb sind Sie optimal geeignet?
- Wieso haben Sie gerade dieses Unternehmen für die Ausbildung gewählt?
Schluss
Zum Schluss sollten Sie noch den geplanten Ausbildungsbeginn erwähnen. Treten Sie bei dem Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch selbstbewusst auf und verzichten Sie auf den Konjunktiv:
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„Ich blicke dem Ausbildungsbeginn am 1. September bereits mit Spannung entgegen und freue mich schon, Sie persönlich kennenzulernen.“
Auch eine Gehaltsvorstellung kann im Schlussteil angegeben werden. Informieren Sie sich hierfür über das durchschnittliche Ausbildungsgehalt für den von Ihnen angestrebten Ausbildungsberuf. Die meisten Informationen zum Durchschnittverdienst in einer Branche beziehen sich auf den vollständigen Ausbildungszeitraum und schliessen Erhöhungen während der Ausbildung ein. Grundsätzlich sollten Sie immer versuchen weder zu wenig noch zu viel zu verlangen und einen Verhandlungsspielraum zusichern:
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„Meine Gehaltsvorstellung liegt bei verhandelbaren XX.XXX Euro brutto im ersten Jahr.“
Unter der Grussformel wird das Anschreiben noch mit Ihrer Unterschrift versehen.
Tipps für das Layout Ihres Anschreibens
-
Besonders bei Anschreiben für Ausbildungen in kreativen Bereichen spielt das Bewerbungsdesign eine entscheidende Rolle. So sieht der Personaler auf den ersten Blick, dass Sie ein Gespür für Stil haben.
- Verwenden Sie ein einheitliches Layout. Beim Erstellen Ihrer Bewerbungsunterlagen sollten Sie die gleiche Formatierung sowie Schriftart und -grösse wählen.
- Nutzen Sie eine passende Schriftart. Auch wenn Individualität gern gesehen ist, sollten Sie von verspielten Schriftarten absehen. Neben den Klassikern Arial und Times New Roman können Sie beispielsweise auch Calibri oder andere angemessene Schriftarten verwenden und sich bereits auf den ersten Blick vom Anschreiben vieler anderer Bewerber abheben.
Bewerbungseditor - Bewerbung online erstellen
Mit unserem Bewerbungseditor können Sie das Anschreiben für Ihre Bewerbung für eine Ausbildung ganz bequem online erstellen. Die eingerahmte Vorlage mit Mustertext soll Ihnen als Orientierung dienen und ist nach Belieben veränderbar. Probieren Sie es einfach aus! Wenn Sie mit Ihrem Bewerbungsschreiben zufrieden sind, können Sie es ganz einfach mittels Copy + Paste in ein beliebiges Textverarbeitungsprogramm (z. B. Microsoft Word) einfügen. Wir empfehlen, den Editor an einem Desktop Computer zu verwenden, da die Funktionalität auf mobilen Geräten eingeschränkt sein kann.
Tim Lehmann
Beispielweg 37
54321 Beispieldorf
[email protected]
0171 23456789
ABC Hotel
Franziska Schulz
Musterstrasse 12
12345 Musterstadt
Beispieldorf, TT.MM.JJJJ
Bewerbung für eine Ausbildung zum Hotelkaufmann
Sehr geehrte Frau Schulz,
als eine der führenden deutschen Hotelketten, die auch international als Symbol für gehobenen Service und ausgezeichnete Gastfreundschaft steht, bieten Sie einen Ausbildungsplatz an, der wie für mich geschaffen ist. Über BeispielPortal bin ich auf Ihre Ausschreibung aufmerksam geworden und war sofort interessiert. Sowohl meine Begeisterung für die abwechslungsreichen Einsatzbereiche als auch meine Erfahrung als Servicekraft in einem renommierten Restaurant machen mich zum idealen Kandidaten für eine Ausbildung in Ihrem Hotel.
Während meiner Nebentätigkeit als Servicekraft in der Gaststätte „Zum Beispiel“ habe ich bereits gelernt, wie Speisen und Getränke korrekt serviert und Gäste auch in Stresssituationen zu ihrer Zufriedenheit umsorgt werden. Da mir die Arbeit und der direkte Kontakt zu den Gästen grossen Spass gemacht hat, möchte ich auch langfristig meine berufliche Laufbahn in diese Richtung lenken.
Darüber hinaus verfüge ich neben verhandlungssicherem Englisch über vielfältige Sprachkenntnisse und kann somit Gäste aus aller Welt, die Sie in Ihren Hotels regelmässig empfangen, ohne Einschränkungen bedienen. Auch Kommunikationsfähigkeit sowie ein ausgeprägter Teamgeist gehören zu meinen Stärken, die ich durch meine langjährige Eigenschaft als Kapitän meiner Handballmannschaft stets unter Beweis stelle.
Aufgrund der Vielzahl an positiven Bewertungen Ihres Hotels weiss ich, dass Sie grossen Wert auf die gut betreute Ausbildung von Spitzenkräften legen und traditionelle Etikette mit modernen Strukturen kombinieren. Da mich dieses einzigartige Konzept begeistert, möchte ich gerne in meiner Lehrzeit einen Teil dazu beitragen.
Ich blicke meinem Ausbildungsbeginn am TT.MM.JJJJ hoch motiviert entgegen und freue mich auf ein persönliches Gespräch. Danke für die Berücksichtigung meiner Bewerbung.
Mit freundlichen Grüssen
Unterschrift
Kostenlose Muster Vorlagen für Anschreiben & Lebenslauf
Laden Sie sich zur Inspiration unsere kostenlosen Muster Vorlagen im Microsoft Word Format (.docx) für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz herunter. Sie enthalten die wichtigsten Informationen zu Anschreiben und Lebenslauf auf einen Blick.
Deckblatt einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz
Bei der Bewerbung für die Ausbildung ist ein Deckblatt grundsätzlich optional. Trotzdem eignet es sich sehr gut dafür, das Gesamtbild Ihrer Bewerbung abzurunden und bringt einige positive Effekte mit sich:
-
Das Deckblatt kann als Blickfang direkt einen positiven Eindruck beim Personaler hinterlassen
- Es bringt als Trennung zwischen Anschreiben und Unterlagen Ordnung in Ihre Bewerbung
- Ermöglicht die Erwähnung von Informationen, die im Anschreiben oder Lebenslauf keinen Platz finden
Falls Sie sich für ein Deckblatt entscheiden, sollten folgende Inhalte nicht fehlen:
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Überschrift wie z. B. „Bewerbung“
- Name und Anschrift sowie Kontaktdaten (Telefon, E-Mail-Adresse etc.)
- Aufzählung der Anlagen (z. B. Schulzeugnis, Arbeitszeugnisse etc.)
- Bewerbungsfoto
Auch die angestrebte Position oder Ihren höchsten Bildungsabschluss dürfen Sie auf dem Deckblatt angeben. Ein Bewerbungsfoto ist bei einer Bewerbung optional, kann sich als Blickfang auf dem Deckblatt aber durchaus eignen.
Wichtig: Das Foto sollte qualitativ hochwertig sein - der Gang zu einem professionellen Fotografen lohnt sich also definitiv.
Ihr Deckblatt kann auch Ihre besonderen Stärken oder ein repräsentatives Zitat abbilden. Die Stärke oder das Zitat sollte aber in jedem Fall authentisch und aussagekräftig sein. Wenn Ihnen nichts Passendes einfällt, lassen Sie einen solchen kreativen Eingriff lieber aus!
Theoretisch ist Ihrer Kreativität bei der Gestaltung des Deckblattes keine Grenze gesetzt, in der Praxis sollten Sie aber mit zu viel Einfallsreichtum vorsichtig sein.
Genau wie eine besonders kreative Bewerbung generell, eignet sich ein sehr kreatives Deckblatt nur in bestimmten Branchen! Wir empfehlen eine schlichte, übersichtliche und professionelle Gestaltung des Deckblatts. Dazu können Sie die einzelnen Bereiche zum Beispiel mit Trennlinien voneinander abgrenzen. Die Aufzählung der Anlagen findet sich häufig im unteren Drittel des Deckblatts wieder.
Lebenslauf einer Ausbildungsbewerbung
Im Lebenslauf soll Ihr bisheriger Werdegang möglichst auf den Punkt und kompakt auf maximal zwei DIN-A4-Seiten dargestellt werden. Dazu wird in der Regel auf die tabellarische Form zurückgegriffen. Das Ziel des Lebenslaufes ist es, ein vollständiges, kompaktes und wahrheitsgemässes Bild von Ihnen zu übermitteln, ohne das Wunschunternehmen mit Informationen zu überfluten.
Persönliche Daten
Den Beginn machen dabei die persönlichen Daten. Neben Ihrem Namen und Ihrer Adresse sollten Sie für Ihre Erreichbarkeit auch E-Mail-Adresse und Telefonnummer angeben. Wir empfehlen die dafür die Verwendung einer Kopfzeile.
Falls noch nicht vorhanden, richten Sie sich bei einem seriösen Anbieter eine E-Mail-Adresse ein, die möglichst nur Ihren Vor- und Nachnamen enthält. Das macht einen deutlich professionelleren Eindruck als so manche E-Mail-Adresse, die Sie im Laufe Ihrer Jugend erstellt haben.
Die Erwähnung von Geburtsdatum- und Ort, sowie Familienstand und Staatsangehörigkeit ist freiwillig. Generell empfehlen wir diese Angaben jedoch. Vor allem, wenn Sie sich in einem eher konservativen Unternehmen für die Ausbildung bewerben, rechnen die zuständigen Personaler mit diesen Informationen.
Bei Firmen, die wiederum explizit ihren Sinn für Gleichberechtigung betonen, können Sie bei der Bewerbung auch guten Gewissens auf Angaben wie die Staatsangehörigkeit verzichten.
Bildung
In Ihrem Lebenslauf gilt: Je relevanter die Kategorie, desto weiter oben sollte sie stehen. Die meisten Bewerber auf eine Ausbildung kommen frisch aus der Schule, somit ist die bedeutsamste Rubrik der Bildungswerdegang. Gilt das auch für Sie, platzieren Sie dementsprechend Ihre schulische Laufbahn bzw. besuchte Universitäten direkt unter den persönlichen Details. Dabei empfiehlt es sich, wie auch bei der beruflichen Laufbahn, die Stationen in antichronologischer Reihenfolge aufzulisten. Das heisst: Sie beginnen mit der aktuell bzw. zuletzt besuchten Schule oder Universität, darunter folgen frühere Schulen.
Wenn Sie im Studium oder in der Schule überdurchschnittlich gute Ergebnisse erzielt haben, bietet es sich an, die Abschlussnote in Klammern anzugeben. Wichtig ist nur, dass Sie in dieser Vorgehensweise konsistent bleiben: Wenn Sie die Abschlussnote Ihres Bachelor-Studiums angeben, müssen Sie auch Ihre Schulabschlussnote darlegen.
Amalie Schulte-Fischedick - Bewerbungsexpertin
Berufliche Laufbahn
Da viele Ausbildungskandidaten als Schüler nur über wenig praktische Erfahrung verfügen, können im Lebenslauf durchaus auch kleinere Nebenjobs und Praktika angegeben werden. Dabei helfen Sie dem Personaler, indem Sie bei jeder Station neben Zeitpunkt und Bezeichnung der Beschäftigung auch kurz in Stichpunkten beschreiben, was Ihre Aufgaben waren. Ehrenamtliche Tätigkeiten hinterlassen ebenfalls einen positiven Eindruck und passen daher gut in den Lebenslauf.
Sprach- und EDV-Kenntnisse
Auch Qualifikationen wie Sprach- und EDV-Kenntnisse (z. B. Microsoft Office) gehören in Ihren Lebenslauf. Die Sprachkenntnisse stufen sich dabei üblicherweise ab in:
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„Muttersprache“
- „Verhandlungssicher“
- „Fliessend“
- „Sehr gute Kenntnisse“
- „Gute Kenntnisse“
- „Grundkenntnisse“
Zur Orientierung: Die meisten Abiturienten verfügen über gute bis sehr gute Englisch-Kenntnisse.
Üblich sind auch die Abstufungen nach dem europäischen Referenzrahmen. Das Level A1 entspricht z. B. dem Anfängerniveau, während A2 schon grundlegende Kenntnisse in der Sprache bedeutet. Auch diese Niveaustufen können Sie im Lebenslauf unterbringen.
Hobbys und Interessen
Gerade bei einer Bewerbung auf eine Ausbildung sind Ihre Hobbys und Interessen eine durchaus relevante Kategorie im Lebenslauf. Häufig werden die angegebenen Hobbys von Personalern genutzt, um mit den oft jungen Ausbildungsbewerbern einen lockeren Einstieg in das Vorstellungsgespräch zu finden.
Vor allem aber können Ihre Freizeitaktivitäten als Nachweis für bestimmte Fähigkeiten oder auch Softskills dienen. Dass Sie zum Beispiel sowohl im lokalen Fussball- als auch Volleyballverein sportlich aktiv sind, signalisiert Ihre Teamfähigkeit. Dementsprechend sollten Sie im Lebenslauf keine Hobbys nennen, die einen schlechten Eindruck hinterlassen. Manche Interessen lassen sich im Vorstellungsgespräch einfach besser erklären.
Beispiele für geeignete Hobbys im Lebenslauf:
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Teamsportarten (z.B. Fussball, Badminton)
- Kreative Hobbys (z.B. Fotografie, Musikproduktion)
- Ehrenamtliche Tätigkeiten / soziales Engagement
Datum und Unterschrift
Zum Schluss sollten Sie den Lebenslauf noch neben der Orts- und Datumsangabe handschriftlich unterschreiben. Bei einer digitalen Bewerbung können Sie dazu auf einem weissen Blatt Papier unterschreiben und die Unterschrift anschliessend einscannen oder mithilfe von entsprechender Soft- und Hardware auch direkt digital unterschreiben.
Zeugnisse & weitere Anlagen der Ausbildungsbewerbung
Die Anlagen einer Ausbildungsbewerbung dienen als Belege für Ihre Aussagen im Lebenslauf und Anschreiben. Für manche Berufe werden ausserdem besondere Nachweise gefordert. Zudem können Sie Ihre Eignung mithilfe von Referenzen betonen.
Das Zeugnis des höchsten Bildungsabschlusses wird immer benötigt und folgt direkt auf den Lebenslauf. Wenn Sie sich noch vor Erreichen Ihres Schulabschlusses bewerben, reicht an dieser Stelle das letzte Schulzeugnis.
Legen Sie vorhandene Arbeitszeugnisse oder Praktikumsbescheinigungen bei, ebenso relevante Zertifikate, Sprachnachweise o.ä. Auch das Empfehlungsschreiben ist eine sinnvolle Anlage und kann Ihre Chancen auf ein Bewerbungsgespräch verbessern.
In Ausnahmefällen können spezielle Dokumente wie z.B. ein Nachweis über den gesundheitlichen Zustand oder ein polizeiliches Führungszeugnis gefordert werden. Darüber hinaus sind vor allem in kreativen Berufen oft Arbeitsproben gefragt. Berücksichtigen Sie die entsprechenden Hinweise in der Stellenbeschreibung.
Weitere hilfreiche Tipps finden Sie in unserem Fachartikel zu den Anlagen der Bewerbung.
Häufige Fehler bei der Bewerbung um eine Ausbildung
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Unprofessionelles Bewerbungsfoto
Ein unprofessionelles Foto weist auf mangelndes Engagement hin und kann ein Ausschlussgrund sein. Falls Sie sich also mit einem Bewerbungsfoto bewerben möchten, sollten Sie sich vor einem neutralen Hintergrund von einem Profi fotografieren lassen.
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Fehlende Einheitlichkeit
Anschreiben, Lebenslauf und Deckblatt bilden zusammen ein Dokument – entsprechend sollten Schriftarten, Farbauswahl und Design einheitlich sein. Es entsteht sonst schnell der Eindruck von fehlender Sorgfalt.
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Unseriöse Schriftart
Auch die Schriftart bestimmt den Eindruck einer Bewerbung. Allzu verschnörkelte, schlecht lesbare Schrift oder Albernheiten wie Comic Sans, können dazu führen, dass der Personaler die Unterlagen ungelesen weglegt.
Den richtigen Ausbildungsplatz finden
Fundstellen für Ausbildungsbetriebe sind leicht ausfindig zu machen. Jobsuchmaschinen und Jobbörsen im Internet sind besonders empfehlenswert, da sie ein bundesweites Angebot an Stellenanzeigen abdecken. Unternehmen machen heutzutage immer stärker auf ihre zu vergebenen Ausbildungsplätze aufmerksam und werben auf ihren Websites oder auf den Stellenportalen für Vakanzen. Um Ihnen die Suche nach der passenden Ausbildungsstelle zu erleichtern, haben wir Ihnen eine Übersicht über die wichtigsten Stellenbörsen für Ausbildungsplätze zusammengestellt:
Stellenbörsen, die sich auf die Vermittlung von Ausbildungsplätzen fokussieren:
Jobportale, die auch Ausbildungsstellen anbieten:
Auszubildende sind heiss begehrt, die Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt sind weitreichend und gerade deswegen ist es nicht einfach, sich für einen Ausbildungsplatz zu entscheiden. Einen passenden Ausbildungsplatz zu finden ist jedoch elementar, denn eine Berufsausbildung dauert im Regelfall 3 Jahre. Das bedeutet, dass Sie sich bestenfalls einen Job und ein Unternehmen aussuchen sollten, die Ihnen wirklich zusagen, um Ihren Ausbildungsberuf langfristig motiviert zu erlernen.
Oftmals haben Bewerber ein bestimmtes Unternehmen im Kopf, bei dem sie sich als Auszubildende bewerben wollen. Über die internen Abläufe und Zustände im Betrieb wissen sie jedoch selten Bescheid. Bewertungsportale, wie kununu.de, lösen dieses Problem und bieten Besuchern Kritiken von ehemaligen und derzeitigen Angestellten zahlreicher Betriebe.
Haben Sie ein passendes Stellenangebot von einem Unternehmen gefunden, das Ihnen zusagt? Dann achten Sie besonders auf die angegebenen Randdaten und Anforderungen an Bewerber. Diese werden bei der Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen eine wichtige Rolle spielen. Passen Sie ausserdem auf, dass Sie lediglich seriöse Angebote in Betracht ziehen.
Grundsätzlich empfehlen wir eine rechtzeitige Recherche und Vorbereitung bei der Suche nach Ausbildungsplätzen. Besonders gefragte Unternehmen suchen bereits eins bis anderthalb Jahre im Voraus nach Auszubildenden, weshalb Sie bestenfalls bereits zwei Jahre vor dem geplanten Antrittsdatum Ihre Bewerbungsunterlagen anfertigen sollten.
Bedenken Sie stets, welches berufliche Ziel Sie haben, welche Türen Ihnen die Ausbildung öffnet und was Sie nach dem Abschluss in Angriff nehmen wollen. In vielen Fällen übernehmen Unternehmen ihre Auszubildenden nach Abschuss der Lehre. Dafür sollten Sie jedoch von Beginn an aufmerksam und engagiert arbeiten.
Zweitausbildung oder Ausbildung nach dem Studium
Es existieren mehrere Gründe, sich für eine zweite Ausbildung zu bewerben:
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Abbruch bzw. Nichtbestehen der vorherigen Ausbildung
- Berufliche Umorientierung
- Zusätzliche Qualifikation (Weiterbildung)
Bei einer Bewerbung für eine Zweitausbildung sollten Sie immer begründen, wieso Sie nach einer abgebrochenen oder bereits abgeschlossenen Ausbildung eine neue Ausbildung absolvieren möchten. Diese Begründung sollte jedoch nicht den Hauptteil der Bewerbung darstellen. Vielmehr sollten Sie in der Bewerbung darauf eingehen, inwiefern der neue Ausbildungsbetrieb von Ihren bereits erworbenen Fähigkeiten und Kenntnissen profitieren kann.
Unsere Beispielsätze dienen Ihnen hierbei als Inspiration:
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„Im August 2018 habe ich meine erste Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau erfolgreich beendet. Da ich während dieser Ausbildung gemerkt habe, dass mir der kaufmännische und organisatorische Bereich mehr als die Reiseberatung liegt, möchte ich nun eine zweite Ausbildung zur Industriekauffrau absolvieren.“
- „Dank meiner Erstausbildung als Altenpflegerin bin ich bereits mit der medizinischen Pflege von Patienten vertraut und möchte im Rahmen einer weiteren Ausbildung als Krankenpflegerin diese Kenntnisse gerne intensivieren und erweitern.“
- „Nach meiner Ausbildung zum Industriemechaniker habe ich ein soziales Engagement in einem wohltätigen Verein begonnen, welches mir verdeutlichte, dass meine berufliche Zukunft mehr im sozialen als im technischen Bereich liegt. Aus diesem Grund möchte ich meine Stärken im Umgang mit Menschen in einer Zweitausbildung zum Sozialassistenten unter Beweis stellen.“
Oftmals haben Bewerber für eine Zweitausbildung die Befürchtung, dass ihnen ihr höheres Alter negativ ausgelegt wird. Drehen Sie den Spiess um und betonen Sie deshalb Ihre Vorteile als erfahrener Auszubildender: Sie können schneller eingearbeitet werden, da Sie bereits mit der Struktur einer Ausbildung vertraut sind. Oft können Sie sogar schon einen grösseren Aufgaben- und Verantwortungsbereich übernehmen. Das können klare Vorteile gegenüber Bewerbern sein, die sich direkt nach der Schule für eine Erstausbildung bewerben.
Marcel Zwonarz - Bewerbungsexperte
Ebenfalls nicht selten ist die Bewerbung für eine Ausbildung nach einem Studienabbruch oder abgeschlossenem Studium. Die Beweggründe sind vielfältig:
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Schlechte Jobperspektiven im Studienberuf: Oft fangen junge Menschen ein Studium aus persönlichem Interesse an, stellen aber irgendwann fest, dass die Jobaussichten mit dem betreffenden Studienfach langfristig schlecht sind. Eine Lehrstelle bietet häufig bessere Einstellungschancen.
- Fehlender Praxisbezug im Studiengang: Selbst an Fachhochschulen sind die wenigsten Studiengänge praxisorientiert. Da aber Praxiserfahrung immer wichtiger für die Jobsuche wird, bietet die Ausbildung nach dem Studium eine gute Möglichkeit, praktische Erfahrungen nachzuholen und theoretisches Studienwissen konkret anzuwenden.
- Studium nicht die richtige Ausbildungsform: Im Studium müssen Sie über eine gute Selbstorganisation verfügen und erhalten nur wenig Anleitung durch andere Personen. Wenn Ihnen der Wissenserwerb auf diese Weise schwerfällt, kann eine Ausbildung mit klaren Strukturen die bessere Wahl sein.
Seien Sie sich bewusst, dass Sie spätestens im Vorstellungsgespräch gefragt werden, wieso Sie nach einem abgebrochenen oder abgeschlossenen Studium noch eine Ausbildung gemacht haben. Am besten deuten Sie bereits in Ihrer Bewerbung den Grund an:
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„Im September 2018 habe ich ein Maschinenbaustudium begonnen und musste schnell feststellen, dass ich bei der Vermittlung der Fachinhalte den direkten Praxisbezug vermisse. Da ich theoretisches Wissen schon immer besser durch eine direkte Anwendung erlernen konnte, ist die Ausbildung zum Industriemechaniker für mich die bessere Wahl.“
Auch bei der Bewerbung für eine Ausbildung nach dem Studium gilt: Verdeutlichen Sie, dass Ihr bisheriges Studium keine Zeitverschwendung war, sondern Ihnen für die Ausbildung relevante Kenntnisse und Soft Skills vermittelt hat:
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„Im Laufe meines BWL-Studiums habe ich diverse Kenntnisse zu Themen wie Kundenverhalten und Verkaufsstrategien erworben, die mir während der Ausbildung zur Tourismuskauffrau im Umgang mit den Kunden zugutekommen.“
Ausbildung im Alter
Menschen in der Lebensmitte, die sich beruflich umorientieren oder noch einmal neu beginnen möchten, können die Schulbank mit Gleichaltrigen drücken. Zugegeben: Bewerbungen für eine Ausbildung von Kandidaten jenseits der 40 sind eher eine Seltenheit. Aber wer seinen ursprünglich erlernten Beruf nicht mehr ausüben kann oder möchte, muss sich längst nicht auf dem beruflichen Abstellgleis einordnen.
Häufig bieten Unternehmen spezielle Ausbildungsprogramme für die gehobene Altersklasse an. Auszubildende jenseits der 40 sind oftmals sehr engagiert und motiviert, wollen nicht nur einen Abschluss, sondern sich selbst und eventuell auch anderen Menschen aus ihrem Umfeld etwas beweisen.
Die grössere Lebenserfahrung spielt hier sicherlich eine zentrale Rolle. Oftmals sind bei jüngeren Schülern viele Dinge wichtiger als der Unterrichtsstoff oder die Vorbereitung auf Klausuren und Prüfungen. Bei älteren Auszubildenden steht meist eine andere Motivation im Fokus. So ist es nicht unbedingt das negativ behaftete Gefühl von „müssen“, sondern vielmehr das unbedingte „wollen“, was ältere Azubis von innen heraus antreibt.
Sei es die Bewerbung für eine Ausbildung oder für eine interne Umschulung – die eingereichten Unterlagen müssen überzeugen. Der Lebenslauf muss auf den aktuellen Stand gebracht werden und ein neues Bewerbungsschreiben muss her. Wenn Sie schon länger aus der Bewerbungsthematik raus sind, finden Sie in unseren Bewerbungstipps hilfreiche Informationen darüber, wie Sie sie sich richtig bewerben.
Häufig gestellte Fragen zur Bewerbung für die Ausbildung
Bis wann kann ich mich für eine Ausbildung bewerben?
Sie sollten sich möglichst früh um den Zeitpunkt Ihrer Ausbildungsbewerbung Gedanken machen. Die meisten betrieblichen bzw. dualen Ausbildungen starten zwar erst im August oder September, aber eine Bewerbung im Juni oder Juli desselben Jahres ist in der Regel schon viel zu spät.
Die meisten Unternehmen suchen bereits ein Jahr oder sechs Monate im Voraus nach Auszubildenden. Das heisst, bei einem Ausbildungsbeginn im August oder September des Folgejahres, müssen Sie sich bereits im Spätsommer des aktuellen Jahres um eine Stelle bewerben. Generell gilt: Grosse Firmen begeben sich früher auf die Suche als kleine Betriebe. Wenn Sie also die Frist verpasst haben sollten, lohnt es sich insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, nach Restplätzen anzufragen.
Auch die Branche spielt beim Bewerbungszeitraum eine Rolle: Versicherungen, Banken sowie der öffentliche Dienst schreiben ihre Ausbildungsplätze bereits sehr früh Ende des Sommers aus, während die meisten Unternehmen anderer Branchen vor allem zwischen September und November nach neuen Azubis suchen. Im Handel und Handwerk ist eine Bewerbung oft noch ein halbes Jahr vor Ausbildungsbeginn möglich. Grundsätzlich ist es aber auch in diesem Bereich nicht verkehrt, sich so früh wie möglich zu bewerben.
Wie viele Bewerbungen sollte ich für eine Ausbildung schreiben?
Häufig ist die Anzahl der erforderlichen Bewerbungen von der Qualifikation des Bewerbers und dem Berufsfeld abhängig: Mit guten Noten und bei Berufen mit einem hohen Mangel an Nachwuchskräften klappt die Bewerbung oft schneller. Zum Beispiel sind im technischen oder handwerklichen Bereich üblicherweise weniger Bewerbungen notwendig als im kaufmännischen oder kreativen Bereich.
Je besser Ihre Bewerbungsunterlagen gestaltet sind, desto eher stellt sich der Erfolg ein: Einen kompakten Überblick über die wichtigsten Bestandteile und Inhalte einer ansprechenden Bewerbung erhalten Sie in unserem Ratgeber zur perfekten Bewerbung.
Wie lange soll ich nach der Bewerbung auf eine Antwort warten?
Greifen Sie besser zum Telefon, anstatt eine E-Mail zu schreiben. Erstens geht es meist schneller und zweitens bleiben Sie auf diese Weise eher im Gedächtnis der Personalverantwortlichen. Vergessen Sie ausserdem nicht, sich die Stellenanzeige zurechtzulegen, falls beispielsweise die Frage nach der Kennnummer der Stelle aufkommt.
Wie bewerbe ich mich nach der Ausbildung?
Die Bewerbung für den Berufseinstieg unterscheidet sich nicht im Wesentlichen von Ihrer Bewerbung für die Ausbildung. Sie müssen lediglich Ihre abgeschlossene Ausbildung samt einer kurzen Auflistung Ihrer wichtigsten Aufgaben Lebenslauf eintragen und Ihre bisherigen Anlagen um Ihr Abschluss- und Arbeitszeugnis ergänzen.
Sie haben ein Anrecht auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis, das Ihre Leistungen und Ihr Verhalten während der Ausbildung im Detail beschreibt und bewertet. Ausserdem gilt es, Ihre neu erworbenen fachlichen Fähigkeiten und Soft Skills im Anschreiben überzeugend darzustellen.
Sie sollten sich zudem sicherheitshalber bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitssuchend melden. Da es sich bei der Ausbildung um ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis handelt, haben Sie Anspruch auf Arbeitslosengeld I, falls die Jobsuche nicht direkt zum Erfolg führt. Als Alternative zum direkten Berufseinstieg bietet sich eine Weiterbildung oder ein (Duales) Studium an.
Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung
War Ihre Bewerbung erfolgreich, stellt das Vorstellungsgespräch in der Regel die letzte Hürde auf dem Weg zum Ausbildungsvertrag dar. Antworten Sie so schnell wie möglich auf die Einladung zum Bewerbungsgespräch, bedanken Sie sich und bestätigen Sie den genannten Termin. Alternativ können Sie mit einer sinnvollen Begründung um einen Ersatztermin bitten.
Bei der Bewerbung um eine Ausbildung in grösseren Unternehmen sind auch Einstellungstests oder ein Assessment Center möglich.
Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Planen Sie Ihre Anreise so früh wie möglich. Im Falle eines Online-Vorstellungsgesprächs sollten Sie nicht nur Ihr eigenes Setup, sondern auch die verwendete Software ausführlich testen, um technischen Schwierigkeiten vorzubeugen.
Nehmen Sie eine gründliche Recherche des Unternehmens vor. Informieren Sie sich u.a. über die Unternehmensphilosophie, die Unternehmensstruktur, angebotene Produkte und Leistungen sowie Ihre zu erwartenden Aufgaben und Einsatzbereiche während der Ausbildung.
Oft liefert die Unternehmenswebsite bereits einen guten Überblick. Weitere mögliche Informationsquellen sind z.B. Newsbeiträge, Fachzeitschriften, persönliche Kontakte oder Erfahrungsberichte anderer Auszubildender / Mitarbeiter.
Bereiten Sie sich ausserdem auf eine kurze Vorstellung Ihrer Person vor. In der Regel werden Sie zu Beginn des Gesprächs gebeten, Ihren bisherigen Werdegang sowie Ihre wichtigsten Kompetenzen und Interessen zu präsentieren. In der Regel verfügen Bewerber um einen Ausbildungsplatz über wenig bis keine Berufserfahrung, weshalb gerade Schüler hier stärker auf Ihre persönlichen Interessen eingehen und damit Ihre Motivation für die Ausbildung betonen können.
Stellen Sie sich auf Fragen zu Ihren Kenntnissen, Ihrer Berufsmotivation sowie Ihren persönlichen Stärken und Schwächen ein.
Fragen nach der Religionszugehörigkeit, den politischen Ansichten oder der sexuellen Orientierung eines Bewerbers zählen dagegen zu den unzulässigen Fragen und müssen zum Schutz des Persönlichkeitsrechts nicht (wahrheitsgemäss) beantwortet werden. Dennoch darf sich der Arbeitgeber in besonderen Fällen z.B. nach chronischen Krankheiten, Behinderungen oder Vorstrafen erkundigen, wenn diese für die Berufsausübung relevant sind oder zu einer Gefährdung von Personen führen können.
Achten Sie beim Vorstellungsgespräch auf ein gepflegtes Erscheinungsbild und die Wahl eines geeigneten Outfits. Dieses sollte zum Betrieb passen.
Viele weitere Tipps und Informationen zur optimalen Vorbereitung finden Sie in unserem Fachartikel „Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch“.
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Nach dem Absenden des Formulars nehmen wir gerne per E-Mail oder per Telefon Kontakt zu Ihnen auf. Der Versand unseres Angebots erfolgt per E-Mail. Ihre Angaben werden verschlüsselt übertragen.